Die Planetensiegel

1907, zwischen Samstag, dem 18. Mai und Dienstag, dem 21. Mai, fand in München in den Kaimsälen, Türkentraße 8, ein Kongress der Föderation europäischer Sektionen der Theosophischen Gesellschaft statt. Der Raum war nach Angaben und Entwürfen Rudolf Steiners ausgestaltet. In dem mit rotem Stoff ausgeschlagenen Kongresssaal waren zum ersten mal die Kapitell-Motive auf Brettern gemalt der sieben Säulen zu sehen, die später, aus verschiedenen Hölzern geschnitzt, das größere der beiden hohen Kuppelgewölbe des ersten Goetheanumbaues getragen haben. Für den Kongress wurde Programmheft herausgegeben, in dem fünf der insgesamt sieben Entwürfe der sogenannten Planetensiegel von Rudolf Steiners veröffentlicht wurden. Die sieben Siegel sind künstlerisch-grafische Bilder der Weltentwicklung, wie sie Rudolf Steiner in seiner Schrift „Die Geheimwissenschaft im Umriss“ dargestellt hat.
 
Rudolf Steiner schrieb dazu: „Es sind die in Vignettenform umgesetzten Motive der ersten fünf der sieben Säulenkapitäle. Auch in diesen fünf Zeichnungen ist etwas von dem gegeben, was man ‚okkulte Schrift‘ nennt. Wer sich mit ganzer Seele in die Linienformen und Figuren einlebt, dem wird etwas von dem innerlich aufleuchten, was man als die für die Erkenntnis wichtigen Zustände (Saturn, Sonnen-, Mars- und Merkurzustand) bezeichnet.“ 
 
Zu diesen fünf Planetensiegeln hat Rudolf Steiner, entsprechend der Siebenzahl der Kapitäle, noch zwei weitere Motive hinzugefügt: die Siege für den Jupiter- und Venuszustand der kosmisdren Entwicklung. In dem 1911 für die Pflege der Geisteswissenschaft in Stuttgart Landhausstraße 70 erbauten Haus waren diese Zeichen in Gold auf dunkelblauem Grund gemalt. Jedes Zeichren war dort noch von einem auf die Spitze gestellten Sechseck umschlossen.
 
Rudolf Steiner: „Nehmen wir an, wir richten das physische Auge auf irgend eine dieser Figuren, da ist es nilcht bloß das physische Auge, sondern es ist die ganze Organisation, vor allem sind es auch die Strömungen des Ätherleibes, die in einer ganz bestimmten Weise in Bewegung kommen, angeregt durch den Verlauf dieser Linien und durch die Form dieser Figuren, sodass der Ätherleib andere Bewegungen in sich hat, je nach dem man die eine oder andere dieser Figuren ansieht. Das bedeutet, dass innerhalb der Vielfalt der ätherischen Substanz, die uns umgibt mit all den Wesenheiten, die darin zunächst verkörpert sind, die Formen, die wie hier nachzeichnen, wirklich vorhanden sind. Es gibt Wesenheiten, die diese Forrnen wirklich haben in der ätherischen Welt; und indem wir eine dieser Figuren anschauen, richtet sich unser Ätherleib so ein, dass er in seinen eigenen Bewegungen Formen nach den Linien selbst bildet, d.h. eine Gedankenform erzeugt, die nun von ihm selber ausgeht; und je nach der Gedankenform wird unser ätherischer Leib imstande sein, mit der einen oder der anderen Art von Wlesenheiten sich in eine reale Verbindung zu setzen. Diese Figuren sind die Mittler, indem wir veranlasst werden, in uns selbst die Gedankenformen, d.h. die Bewegungsformen in unserem Ätherleib zu bilden.

 

 

 


 

Saturnentwicklung

Raumlose Ewigkeit
Wärme von innerlich zu äußerlich
Beginn der Zeit
Anlagen zum physischer Leib des Menschen
Der Mensch ein Abbild der Gottheit
Archai auf „Menschenstufe“
Der Mensch war ein „aurisches Ei“
Es gab nur das Menschenreich

Sonnenentwicklung

Entstehung des „Raumes“
Eine nach innen leuchtende Kugel
Verdichtung der Wärme zu Licht und Luft
(Schatten, Finsternis, „Rauch“)
Durchzogen von ätherischer Leiblichkeit
Der Ätherleib des Menschen entsteht
Die ersten Anlagen des Tierreiches entstehen
Der Tierkreis „entsteht“ Adler, Löwe, Stier, Mensch
Die Archangeloi sind auf „Menschenstufe“
Die Anlage zu Drüsen entsteht durch Zusammenwirken von physischem Leib und Ätherleib sowie Wachstums-, Fortpflanzungs- und Ernährungsorgane
Töne und Geruchserscheinungen entstehen im Ansatz

Mondentwicklung

Die wässerige Substanz wir hinzugefügt
Ton und Schall entwickeln sich
Das Wasser ist durchzogen von Rhythmus und Figuren. Alles ist durchzogen von göttlichem Maß, Zahl und Gewicht, die Pflanzen entwickeln sich.
Die menschlichen Leiber nehmen den Astralleib auf.  
Das Bewusstsein der Menschen war ein taumhaftes. Helle und dunkle Bewusstseinszustände wechselten. In den dunklen Phasen geschieht die Fortpflanzung.
Die Angeloi entwickeln ihre „Menschheitsstufe“
Das Böse nimmt ihren Anfang.

Marsentwicklung (Erde I)

Die Erdentwicklung beginnt mit den Wiederholungen der Saturn, Sonnen- und Mondenzuständen.
Neben Wärme (Feuer), Luft, Wasser bildet sich die Erde (Mineralien)​.
Der Mensch macht seine Menschheitsstufe durch, das bedeutet, er entwicklet ein Ich-Bewusstsein. In der Marsentwicklung des heutigen Erdplaneten gibt es eine kontinuierliche Abwärtsentwicklung. Buddha wird zum Erlöser des Marsimpulses und wirkt dem Abwärtstrend entgegen. Das Mitleid kommt in die Welt. Die aggressive Marsentwicklung wird umgekehrt durch das Mysterium von Golgatha. Der Christus verbindet sich mit der Erde. Die Liebe wird der Erdentwicklung eingeimpft. Damit beginnt ein Wiederaufstieg und die Merkurentwicklung der Erde beginnt. 

 

Merkurentwicklung (Erde II)


 

Jupiterentwicklung 


Venusentwicklung 

 


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