Die folgende Aufstellung ist aus dem Buch von Christoph Lindenberg, Rudolf Steiner – Eine Chronik, entnommen.
Erschienen im Verlag Freies Geistesleben (ISBN 3-7725-0905-3)
19. und 20.9.1904
Rudolf Steiner zum ersten Mal in München.
21.11.1904
Ankunft morgens, Besprechung mit Sophie Stinde und Gräfin Pauline Kalkreuth. Abends Vortrag: Die Wahrheiten der Theosophie und ihre Bedeutung für den Menschen.
22.11.1904
Öffentlicher Vortrag: Steht Theosophie in Widerspruch mit der Wissenschaft? Am Ende des Vortrags gibt Rudolf Steiner die Begründung der Akademischen-Theosophischen Vereinigung bekannt.
23.11.1904
Besuch bei Baronin Gumppenberg und beim Rektor der Münchner Universität wegen der Akademisch-Theosophischen Vereinigung. Nachmittags Treffen mit dem Naturforscher Raoul Francé und dem Theologen Josef Müller. Abends Vortrag für Mitglieder über das Wesen der theosophischen Arbeit (GA 262, S. 43)
9.1.1905
Vortrag für Studenten. In das Buch Theosophie des Studenten Ludwig Kleeberg schreibt er die Widmung: „Die Liebe zum Übersinnlichen wandelt das Erz der Wissenschaft in das Gold der Weisheit.“ (GA 40, S. 203)
10.–15.3.1905
Vortragsreise Berlin-Nürnberg-Regensburg-München. 15.3.1905 in München.
3.–19.4.1905
Vortragsreise Berlin-Stuttgart-Hannover-Hamburg-München-Karlsruhe- Mannheim-Heidelberg-Kassel-Weimar-Berlin.
11.–13.4.1905
Öffentlicher Vortrag über „Der Apostel Paulus und die großen Eingeweihten“ (GA 262).
6.–10.5.1905
Reise zu einem Vortrag nach Freiburg und zu internen Arbeiten in München.
10.–15.11.1905
Vortragsreise Berlin-München-St. Gallen-Zürich-Basel-Frankfurt/M-Berlin.
10.11.1905
Öffentlicher Vortrag in München über „Theosophie, Kunst und Künstler“. Hier wird zum ersten Mal ein für die weitere Münchner Entwicklung spezifisches Thema angeschlagen.
15.–17.12.1905
Vortragsreise Berlin-München-Regensburg-Berlin.
3.–5.1.1906
Möglicherweise Reise nach Budapest, Horn und München.
17. und 18.1.1906
Öffentliche Vorträge in München über Theosophie und Kunst (siehe auch 10.11.1905)
Februar 1906
Die Nummer 30 der Zeitschrift „Lucifer-Gnosis“ wird ausgeliefert. Im Heft schreibt Steiner über Theosophie und soziale Frage II, Die Stufen der höheren Erkenntnis II, Aus der Akasha Chronik - Das leben der Erde und von der theosophischen Arbeit. Hier berichtet er vor allem über die Arbeit in München. Dabei erwähnt Steiner besonders die Arbeit Sophie Stindes: „Fräulein Stindes Arbeit ist auf eine echte Vertiefung des theosophischen Lebens gerichtet. Sie ruht auf Umsicht und richtiger Schätzung aller in Betracht kommender Faktoren“. In München war ein Lesezimmer, Kunst- Musik- und Frageabend eingerichtet worden (GA34, S. 564).
9.–14.3.1906
Vortragsreise Berlin-München-Stuttgart-Berlin.
20.–25.4.1906
Vortragsreise Berlin-Regensburg-München-Leipzig-Berlin.
27.10.–6.11.1906
Rudolf Steiner hält in München den Vortragskurs „Die Theosophie an Hand des Johannes-Evangeliums (GA94) und drei öffentliche Vorträge „Wie begreift man Krankheit und Tod, Kindererziehung im Lichte der Theosophie“ und „Blut ist ein ganz besonderer Saft“ (GA55). Marie Sivers schreibt am 10.11. an Edouard Schuré: „Während der zwölf Tage dort haben wir auch den Plan für den Kongress entworfen und die Säle gemietet.“ Sie berichtet über die Räumlichkeiten und die Bühne und bittet Schuré um die Erlaubnis „Das heilige Drama von Eleusis" durch Mitglieder der Theosophischen Gesellschaft, d.h. durch Laienschauspieler, aufführen zu lassen.
11.12.1906
Mitgliedervortrag über den rosenkreuzerischen Erkenntnisweg. (GA 97)
19.12.1906
Reise mit Marie von Sivers nach München.
20.12.1906
München. Brief an Edouard Schuré u.a. über den Kongress 1907.
4.–7.1.1907 (?)
Rückreise von Venedig über München, wo weitere Vorbereitungen für den Münchner Kongress getroffen werden.
25.–27.1.1907
Öffentliche Vorträge und Kongressvorbereitungen in München.
15.–19.3.1907
Vortragsreise Berlin-Leipzig-München-Berlin.
17.3.1907
in München. Mitgliedervortrag über die christliche und moderne Einweihung (GA97).
13.4.1907 (?)
Reise mit Marie von Sivers nach München, um Vorbereitungen für den Kongress zu treffen. Proben für „Das heilige Drama von Eleusis“ von Edouard Schuré. Vorbereitungen zur Ausgestaltung des Saales. Während der Probenarbeiten bringt Rudolf Steiner das von Marie von Sivers ins Deutsche übersetzte Drama in Rhythmen. Die Vorbereitungen verlaufen durchaus dramatisch: die Damen, die für die Rolle der Hekate und Persephone vorgesehen sind, fallen plötzlich aus, der für der Triptolem vorgesehene Schauspieler erweist sich als ungeeignet, Marie von Sivers wird durch die Proben so heiser, dass sie fürchten muss, während der Aufführung nicht sprechen zu können. In zwei Malateliers werden durch die Mitglieder die Kulissen hergestellt, in einem anderen Atelier die Kostüme gefertigt, in weiteren Ateliers wird die Ausgestaltung des Saales vorbereitet. Marie von Sivers berichtet: „Ich habe die Prosa-Übersetzung gemacht und erst hier, im Laufe des letzten Monats, ist Herr Steiner an die Arbeit gegangen, um sie in Rhythmen zu bringen. Unter welchen Schwierigkeiten! Ständig wurde er unterbrochen, man verlangte ihn dauernd. Er ging weg, kam wieder für fünf Minuten, setzte seine dichterische Arbeit fort und ging dann wieder, von einem anderen gerufen. Er hat in allen Künsten und in allen Handwerken gearbeitet, alle angeleitet: Maler, Bildhauer, Musiker, Schreiner, Tapezierer, Schauspieler, Schneiderinnen, Theaterarbeiter, Elektriker… Wenn er das nötige Material und die Arbeiter zur Verfügung gehabt hätte, so hätte er in kürzester Zeit etwas Fabelhaftes zuwege gebracht: den Tempel der Zukunft. So konnte er nur Ideen skizzieren, aber sie werden befruchtend wirken.“
(Brief vom 28.5.1907)
29.4.–7.6.1907
Rudolf Steiner in München (vgl. 13.4.1907)
4.5.1907
Rundbrief an alle esoterischen Schüler Rudolf Steiners zur Präsidentenwahl.
6.5.1907
Brief an einen Generalsekretär der theosophischen Gesellschaft. Nochmals über die Unmöglichkeit administrative und esoterische Fragen zu verquicken. Am Schluss?: „Persönlich möchte ich auf den einen Punkt des Zirkulars nur noch bemerken, dass ich es natürlich für ganz unmöglich halte, dass der Präsident unserer Gesellschaft das Haupt einer esoterischen Schule sein kann.“ (GA 264, S. 313ff.)
8.5.1907
Am Todestag von Helena Petrowna Blavatsky, der in der theosophischen Gesellschaft als „Weißer Lotustag“ begangen wurde, gedenkt Rudolf Steiner in einem Mitgliedervortrag in außergewöhnlicher Weise H.P.B. und ferner ihres Genossen Colonel Olcott.
18.5.1907
10 Uhr. Eröffnung des Kongresses der Föderation der europäischen Sektionen der theosophischen Gesellschaft. Bisher waren die Kongresse der T.G. wissenschaftlichen Kongressen nachgebildet. Nun wurde durch Rudolf Steiner versucht, künstlerische Impulse zur Geltung zu bringen. „Den großen Konzertsaal, der für die Tagung dienen sollte, ließen wir mit einer Innendekoration versehen, die in Forum und Farbe künstlerisch die Stimmung wiedergeben sollte, die im Inhalt des mündlichen Verhandelten herrschte. Künstlerische Umgebung uns spirituelle Betätigung im Raume sollten eine harmonische Einheit sein.“ (GA 284/285)
19.5.1907, 12 Uhr
Rudolf Steiner spricht über „Die Einweihung des Rosenkreuzers“ (GA 284)
19.5.1907, 17 Uhr
Aufführung „Das heilige Drama von Eleusis von Edouard Schuré mit Musik von Bernhard Stavenhagen.
20.5.1907, 15 Uhr
Rudolf Steiner über „Planetenentwicklung und Menschheitsentwicklung (GA 284).
21.5.1907
Schlusstag des Kongresses.
21.5.1907, 16 Uhr
Diskussion über Erziehungsfragen, anschließend erläutert Rudolf Steiner die Ausgestaltung des Tonhallensaales.
21.5.1907, 21 Uhr
Schlussansprachen, auch von Rudolf Steiner. Die neue Form des Kongresses fand nicht ungeteilten Beifall „Ein großer Teil der alten Mitglieder der theosophischen Gesellschaft aus England, Frankreich, namentlich aus Holland waren innerlich unzufrieden mit der Erneuerungen, die mit dem Münchner Kongress gebracht worden sind.“ Marie von Sivers berichtet: „ Die Deutschen waren wirklich begeistert … die Ausländer waren wohl kritischer und kühler, aber wie Sie selbst schon geahnt haben, war eine große Anzahl von ihnen mit durchaus feindlichen Gefühlen gekommen, entschlossen, sich dem fortschrittlichen Geist zu widersetzen, mit Ironie zu behandeln was ihr Verständnis übersteigt … Es war aber eigenenartig zu beobachten, wie der Widerstand nach und nach sich verringerte und manche waren schließlich ergriffen.“ (Brief vom 28.5.1907 an Schuré).
22.–28.5.1907
Gespräche Rudolf Steiner und Annie Besant in München. Marie von Sivers berichtet: „Im Jahre 1907… versuchte Dr. Steiner in einem längerem Gespräch, bei dem ich als Dolmetscherin diente, in herzlich-ehrerbietiger, aber tief eindringlicher Weise Annie Besant auf manches hinzuweisen, das ihr in diesem entscheidenden Momente ihres Schicksals hätte helfen können, und legte ihr zugleich die für ihn eingetretene Notwendigkeit dar. seine eigenen esoterische Arbeit unabhängig von der ihren ganz auf den Boden der abendländischen-christlichen Mystik zu stellen. Sie hörte sich dieses schweigend mit ziemlich undurchdringlichem Gesichtsausdrucke an… Der bis dahin als ihr Lehrer geltenden indische Weise und Gelehrte Chrakravarti hatte damals seinen Einfluss auf Annie Besant verloren und an seine Stelle war der sehr viel oberflächlichere Inder Bhágavan Dás getreten.“ (GA 264, S. 268 ff).
Den esoterischen Schülern Rudolf Steiners wird diese Gliederung in eine östliche und eine westliche esoterische Schule mitgeteilt; sie müssen sich entscheiden, welcher Schule sie angehören wollen.
22.5.–6.6.1907
Vortragszyklus über die „Theosophie des Rosenkreuzers“ (GA 99). Über den Zyklus berichtet Marie von Sivers an Edouard Schuré: „Jeder Tag brachte etwas Unerwartetes. Für den Zyklus in München waren etwa 200 Personen dageblieben, die uns einfach in Stücke rissen. Es war sehr schwierig abzureisen. Die letzten Tage hatten wir um neun Uhr abends noch zehn Personen, die darauf warteten empfangen zu werden. Wenn wir, wie in diesem Falle, den Morgenzug nehmen, so packen wir unsere Koffer zwischen zwei und sechs Uhr morgens, ohne ins Bett zu gehen. Direkt vom Zuge ging Herr Steiner dann zu einem öffentlichen Vortrag in Leipzig, ein anderer folgte am nächsten Tage. Ich bleib einen Tag lang wie tot auf einer Chaiselongue.“ (Brief vom 17.6.1907)
23. und 24.5.1907
Öffentliche Vorträge über Bibel und Weisheit.
10.-23.1.1908
Vortragsreise. Berlin-Leipzig-St. Gallen-München-Budapest-Berlin
15. 1.1908
München. Mitgliedervortrag. Wie in Berlin beginnt Rudolf Steiner auch in München in die höheren Gebiete der Theosophie einzuführen.
16.1.1908
München. Öffentlicher Vortrag „Die Naturwissenschaft am Scheidewege“. (Vgl. 17.10.1907)
17.–23.3.1908
Vortragsreise. Berlin-München-Straßburg-Berlin.
20.3.1908
München. Philosophischer Vortrag für Mitglieder.
29.4.1908
Reise nach München, wo Rudolf Steiner einen Vortrag für Mitglieder hält.
14. und 15.6.1908
Vorträge in München
3.–9.11 1908
Vortragsreise. Berlin-Bielefeld-Hannover-München-Berlin
8.11.1908
München. Philosophisch-logischer Vortrag
6.–11.1.1909
Vortragsreise nach München.
6.1.1909
München. Weihnachtsfeier für Mitglieder. Rudolf Steiner spricht zum ersten Mal – unabhängig von der bisherigen theosophischen Überlieferung – über den individuellen Zusammenhang wiederholter Erdenleben (Novalis), nachdem ihm durch eine entsprechende Beobachtung Marie von Sivers’ dazu Anlass und Möglichkeit gegeben worden ist. (Vgl. Max Gümbel-Seiling, „Mit Rudolf Steiner in München“)
6.–9.3.1909
Vortragsreise nach München. In München werden erste Vorbereitungen für die Aufführung des Dramas „Die Kinder des Luzifer“ von Edouard Schuré getroffen. Das „Schauspielhaus“ wird für eine Matinee am 22. August gemietet. Als Thema des anschließenden Vortragszyklus wird „Der Orient im Lichte des Okzidents. Die Kinder des Luzifer und die Brüder Christi“ bekannt gegeben.
18.7.–14.9.(?)
Rudolf Steiner in München
21 7.1909
Beginn der Inszenierungsarbeiten an Edouard Schurés Drama „Die Kinder des Luzifer“. Marie von Sivers berichtet: „Herr Steiner hat sich an die Arbeit gemacht, um das Stück in Rhythmen zu bringen, wie er es schon für das Drama von Eleusis getan hat.“ (B 8, S.28)
31.7.1909
Marie von Sivers berichtet an Edouard Schuré: „Wir haben einen Teil des Textes und konnten bisher nur zweimal den ersten Akt proben.“ (B 8, S.28) Die Besetzung der Rollen macht Schwierigkeiten, da einer der vorgesehenen Schauspieler erkrankt ist.
Ferner berichtet Marie von Sivers: „Trotz unserer Vorsichtsmaßnahmen, um zu verhindern, dass sich eine ganze Kolonie hier einnistet, um den Doktor während dieser drei armseligen Wochen zu belagern, bringt man uns jeden Tag Verrückte und Kranke. Die Verrückten sind unser Kreuz.“ (B 8, S.29)
An anderer Stelle berichtet Marie von Sivers von den körperlich oder seelisch Kranken und den gescheiterten oder verirrten Existenzen, die Rudolf Steiners Zeit ständig in Anspruch nehmen.
22.8.1909, 10 Uhr morgens
Festvorstellung des Dramas „Die Kinder des Luzifer“ von Edouard Schuré. Mitwirkende u.a.: Marie von Sivers, Alice Sprengel, Mieta Waller, Michael Bauer, Max Gümbel-Seiling, Otto Graf Lerchenfeld, Felix Peipers, A.W. Sellin, Karl W. H. Stockmeyer. Die Kulissen werden von Fritz Hass und Hermann Linde gemalt, die Kostüme schafft Imme von Eckardstein. (Kurze Berichte über die Aufführungen: Max Gümbel-Seiling, „Mit Rudolf Steiner in München“, S.23–26; A.W. Sellin, „Erinnerungen aus dem Berufs- und Seelenleben eines alten Mannes“, S.156f.)
23.–31.8.1909
Vortragszyklus Rudolf Steiners „Der Orient im Lichte des Okzidents – Die Kinder des Luzifer und die Brüder Christi“. (GA 113) Die Vorträge finden im Prinzensaal des Café Luitpold statt. Das erhaltene Verzeichnis der Teilnehmer des Zyklus enthält 561 Namen. Außer deutschen Theosophen sind Gäste aus Bulgarien, Dänemark, England, Finnland, Frankreich, Holland, Italien, Norwegen, Österreich-Ungarn, Russland, Schweden, der Schweiz und Serbien anwesend.
28.8.1909, morgens
Goethe-Feier mit Rezitation von Goethe-Gedichten durch Marie von Sivers. (GA 113).
1.–14.9.1909
Vermutlich bleibt Rudolf Steiner in München, wo er wahrscheinlich an der „Geheimwissenschaft“ arbeitet.
2.11.1909
Mitgliedervortrag. Rudolf Steiner betont in diesen und in folgenden Mitgliedervorträgen in Stuttgart, München etc. die Notwendigkeit des „Studiums“ und der vom Ich selbständig geführten Entwicklung des Denkens und führt dann zu weiteren Betrachtungen der Evangelien und zur Christus-Erkenntnis. (GA 117)
4.–8.12.1909
Vortragsreise. Berlin-München-Berlin.
12.3.–28.4.1910
Vortragsreise. Berlin-München-Wien-Horn-Klagenfurt-Orvieto-Rom-Monte Cassino-Neapel-Palermo-Segesta-Palermo-Neapel-Ancona-Berlin.
12.–16.3.1910
Rudolf Steiner hält in München drei öffentliche und zwei Zweigvorträge. In den Zweigvorträgen behandelt er dieselben Themen wie in Berlin (9.3. – Über den Gegensatz des Männlichen und Weiblichen, über den Halleyschen Kometen und das, was „in Wahrheit gemeint ist mit der Bezeichnung Schamballa“ – (GA 116) und Stuttgart.
5.7.(frühestens)–30.(?).8.1910
Rudolf Steiner in München
6.7.1910
beginn der Probenarbeit für „Die Pforte der Einweihung“ und die Wiederaufführung „Die Kinder des Luzifer". Die „Pforte der Einweihung“ wird in den Wochen, in denen auch die Proben stattfinden, nachts von Rudolf Steiner in endgültiger Form niedergeschrieben, Die Proben beginnen jeweils morgens um 10 Uhr und werden nachmittags fortgesetzt. Oft bringt Rudolf Steiner den neu während der Nacht geschriebenen Text zur Probe mit. Die neuen Szenen liest Steiner den Schauspielern „mit klar andeutender Charakteristik“ vor.
6.8.1910
Marie von Sivers an Johanna Mücke. „Denen Sie, nicht eine Woche bleibt uns mehr, und viereinhalb Akte habe ich noch gar nicht als Text erhalten. 12 Verwandlungen hat das Stück, nun kann es also nicht Akte nennen, wir sind bei der 8. angelangt“.
14.8.1910
Aufführung „Die Kinder des Luzifer“ von Edouard Schuré, Wiederholung von 1909.
15.8.1910
Uraufführung „Die Pforte der Einweihung – Ein Rosenkreuzermysterium durch Rudolf Steiner“, im Schauspielhaus München. Mitwirkende: Marie von Sivers, Mieta Waller, Alice Sprengel, Felix Peipers, Max Gümbel-Seiling, Richard Jürgens, Harriet von Vacano, Otto Graf Lerchenfeld, Otto Doser, Olga von Sivers.
16.8.1910
Ansprache von Rudolf Steiner, in der er den Dichter Edouard Schuré begrüßt und würdigt und den Veranstaltern, Mitwirkenden und Helfern der Aufführung dankt. Rudolf Steiner nennt insbesondere Sophie Stinde und Gräfin Pauline von Kalkreuth, Marie von Sivers, Mieta Waller, den Komponisten Adolf Arenson, die Maler Hans Volkert, Herman Linde, Fritz Hass und die Schöpferin der Kostüme, Imme von Eckhardstein.
17.–26.81910
Vortragskurs „Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte (GA 122). Am Schluss des letzten Vortrages bemerkt Rudolf Steiner: „Ich möchte es noch einmal ausdrücklich betonen, dass es mir gar nicht besonders leicht geworden ist, gerade an diesem Vortragszyklus heranzutreten, denn es wird sich nicht leicht jemand eine Vorstellung davon machen, nachdem er diese dinge gehört hat, wie schwierig der Weg ist, der zu diesen tieferen Grundlagen der biblischen Schöpfungsgeschichte führt, wie schwer es ist die Parallelisierung der vorher aufgefundnen geisteswissenschaftlichen Tatsachen mit den entsprechenden biblischen Stellen wirklich zu finden.“ (GA 122)
26.8.1910
Vortrag „ Der heutige Stand der Philosophie und Wissenschaft (GA 125) Während der Veranstaltung in München wir der „Theosophisch-künstlerische Fonds“ zur Finanzierung der Mysteriendramen und im Hinblick auf einen erforderlichen Bau gegründet.
9.–13.12.1910
Vortragsreise Berlin-München-Berlin
11.–15.2.1911
Vortragsreise Berlin-München-Berlin
Anfang April
Gründung des „Johannesbau-Vereins“ durch Sophie Stinde, Herman Linde, Pauline Gräfin Kalkreuth, Felix Peipers und andere. Rudolf Steiner ist Ratgeber und künstlerischer Beauftragter, jedoch nicht Mitglied des Vereins.
Anfang Mai (1.–5.?)
Kurze Reise von Portorose (Istrien) nach München, hauptsächlich wegen der Vorbereitungen der Mysterienspiele und zur Besichtigung des für den Johannesbau in Aussicht genommenen Bauplatzes.
30.5.–1.6.1911
Vortragsreise Portorose-Linz-München-Berlin-Kopenhagen-Berlin-Wien-Portorose.
9.7.–6.9.(?)1911
Rudolf Steiner in München zur Inszenierung des 2. Mysteriendramas „Die Prüfungen der Seele“ und zur Wiederinszenierung der Dramen „Die Pforte der Einweihung“ und „Das heilige Drama von Eleusis“ von Edouard Schuré (EA 1907). Auch in diesem Jahr erhalten die Darsteller des neuen Mysteriendramas den Text ihrer Rollen erst nach und nach während der Proben ausgehändigt. Die Rolle des Ahirman wird neu durch Herrn Merklein besetzt.
13.8.1911
Aufführung „Das heilige Drama von Eleusis“
15.8.1911
Aufführung „Die Pforte der Einweihung – Ein Rosenkreuzer-Mysterium durch Rudolf Steiner“
17.8.1911
Uraufführung „Die Prüfung der Seele“ von Rudolf Steiner.
18.–27.8.1911
Vortragszyklus „Weltenwunder, Seelenprüfungen, Geistesoffenbarungen“ (GA 129). Von der griechischen Mythologie, namentlich den Gestalten des Dramas von Eleusis, ausgehend führt Rudolf Steiner in diesen Vorträgen zu den Geistesoffenbarungen der Gegenwart.
22.8.1911
Führung durch eine Ausstellung von Gemälden von Maria Strakosch-Giesler.
28.8.1911
Vortrag zum Geburtstag Goethes (GA 129). Unter den Zuhörern dieses Vortrages und der Matinee ist Friedrich Rittelmeyer, evangelisch-lutherischer Pfarrer aus Nürnberg, der durch Vermittlung von Michael Bauer an dieser Mitgliederveranstaltung teilnehmen kann.
10.9.1911
Rudolf Steiner nach einer Reise nach Berlin wieder in München. Er erhält ein Telegramm des Generalsekretärs der italienischen Theosophischen Gesellschaft Otto Penzig, dass der Kongress der Föderation europäischer Sektionen in Genua nicht stattfindet und dass man die Mitglieder benachrichtigen möge. Der Kongress war für die Zeit vom 16.–19.9. angesetzt.
11.9.1911
Rudolf Steiner telegrafiert an den Generalsekretär der italienischen Sektion: Da die Absage im höchsten Maß befremdlich erscheint, Bitte um Angabe der Gründe. Am Abend kommt die antwort Penzigs: „Habe auf strikte Ordre der Präsidentin und des Sekretärs des Kongresses gehandelt, bitte sich and diese zu wenden.“ Später ist diese Absage Gegenstand umfangreiche Interpretationen geworden, indem Annie Besant behauptete, sie habe den Kongress nicht abgesagt, sondern nur ihre eigene Teilnahme.
17.–20.11.1911
Vortragsreise von Berlin nach München.
8.–17.1.1912
Vortragsreise. Berlin–München–St. Gallen–Winterthur–Zürich–Berlin.
8.–11.1.1912
zwei öffentliche und zwei Mitgliedervorträge in München.
9.1.1912
Mitgliedervortrag über die makrokosmische Wesenheit des Christus (GA 130) und die luziferischen Wesenheiten – die Entwicklung des Menschen.
9.1.1912
Die Überwindung nervöser Erscheinungen durch Selbsterziehung und Stärkung des Ätherleibes. Willenskultur. (GA 143)
24.–18.2.1912
öffentliche und Mitgliedervorträge in München.
27.2.1912
Für diesen Tag ist die Grundsteinlegung des „Johannes-Baus“ in München (Ungererstraße, heutiger Fuchsbau) geplant. Die Behörden verzögern die Baugenehmigung.
16.–18.5.1912
in München. Für den den 16.5.1912 ist wiederum die Grundsteinlegung des Johannes-Baus vorgesehen, die auch dieses Mal wegen fehlender behördlicher Genehmigungen nicht stattfinden kann.
16.5.1912, abends
Mitgliedervortrag, in dem Rudolf Steiner über die in der letzten Zeit in Berlin und Köln behandelten Themen spricht. (GA 143)
29.6.–7.9.1912
Rudolf Steiner in München.
29.6.1912
Marie von Sivers pflegt ihre kranke Mutter, die im August stirbt. Die Proben für das „Heilige Drama von Eleusis, „Die Pforte der Einweihung“ und „Die Prüfung der Seele“ beginnen zunächst ohne Marie von Sivers.
1.7.1912
Marie von Sivers berichtet an Mieta Waller: „Vielleicht sind die äußeren Umstände für den Dr. niemals so schwer gewesen, wie in diesem Jahr. Seit langen Wochen kommt jeden Morgen ein ,Kröte‘ oder eine Hiobspost.
Doch er hat schon angefangen zu schreiben, und heute ist die erste Malersitzung…“ (die Kulissenmalerei, an der sich in diesem Jahr außer den Malern Volkert, Linde und Hass auch Steglich beteiligt.)
27.7.1912
von dem neuen Drama ist erst ein Bild geschrieben. Im Juli und August schreibt Rudolf Steiner außer dem neuen Drama „Der Hüter der Schwelle“ auch das Buch „Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen“.
18.8.1912
Aufführung „Das heilige Drama von Eleusis“ von Edouard Schuré.
20.8.1912
Aufführung „Die Pforte der Einweihung“
22.8.1912
Aufführung „Die Prüfungen der Seele“
24.8.1912
Uraufführung „Der Hüter der Schwelle“ von Rudolf Steiner. An den Aufführungen nahmen über 1.00 Personen teil.
25.–31.8.1912
Vortragskurs „Von der Initiation – Von Ewigkeit und Augenblick – Von Geisteslicht und Lebensdunkel (GA 138). Während der Tage des Vortragskurses und vom 1.–7.9. finden verschiedenen Versammlungen zur Klärung der Arbeitssituation statt.
29.8.1912
Rudolf Steiner schlägt vor, den von der Theosophischen Gesellschaft unabhängigen Bund „Anthroposophische Gesellschaft“ zu nennen. Rudolf Steiner übernimmt in dieser Gesellschaft keine offizielle Funktion. Andrej Belyi berichtet, dass Rudolf Steiner vom 24.8. bis 7.9. über 300 Besucher empfing.
2.10.1912
Rudolf Steiner und Marie von Sivers ziehen sich in das Landhaus von Dr. Großheintz in Dornach, Schweiz, zurück. von Sivers berichtet: „Er sagt, dass er so mürbe ist wie zerhacktes Fleisch und in der Stille ihm starke Schmerzen kommen“. Später erinnert sie sich: „Nach dem von Dr. Steiner in Basel gehaltenen Zyklus über das Markus-Evangelium wurde uns zu einer sogenannten Versenkungswoche eine Wohnung dort (in Dornach) angeboten. Merkwürdiges muss Dr. Steiner in einer Nacht erlebt haben, denn er trat wie verstört aus seinem Zimmer und es war klar, dass er Schweres von seiner Seele abschütteln musste. Wie mit einer Anstrengung strich er die düsteren Schatten von seiner Stirne weg. Wir gingen dann hinaus ins Freie zu einem langen Spaziergang, um uns von der Höhe herab die Gegend in uns aufzunehmen. Nur mit Mühe bewältigten wir die sehr abschüssigen und manchmal pfadlosen Hänge, um spät abends erschöpft heimzukehren.“ In dem Gespräche mit dem Ehepaar Großheintz werden die Schwierigkeiten, die sich der Errichtung des Johannes-Baus in München entgegenstellen, erörtert. Rudolf Steiner fragt Emil Großheintz: Was haben Sie eigentlich vor mit dem Land zu machen?“ Im Verlauf des Gesprächs sagt Großheintz, dass Dornach keine Baugesetze habe. Rudolf Steiner bemerkt: „Und Basel hat ein günstiges theosophisches Karma“ und „Zeit haben wir ja nicht.“ Worauf Großheintz schließlich sagt: „Wenn Sie das Land brauchen ist es ja da.“ Die Pläne in München werden weiter verfolgt, und erst, nachdem, im Februar 1913 das Baugesuch in München erneut verzögert wird, erwerben Prof. Gysi (Zürich), Frau Hirter-Weber (Bern) und Marie Schieb 8Bern) weiteres Gelände in Dornach und stellen es im Frühsommer 1913 dem Bauverein zur Verfügung.
25.–30.11.1912
Vortragsreise Berlin-München-Berlin.
28.11.1912
München. Bericht an Marie von Sivers: „Briefe, die Hübbe-Schleiden an Sellin und Deinhard geschrieben hat, übersteigen selbst das noch alles, was er bisher geleistet hat. Hier ist alles in Heller Aufregung über die Dinge, welche ich am Dienstag im Zweige gleichlautend mit den Berliner-, Hamburger- und Hannoverischen Mitteilungen gemacht habe. Heut Abend scheint es wohl recht bewegt zu werden.“ (GA 262, S.142)
8.–12.3.1913
Rudolf Steiner in München. Er hält in München zwei Zweig- und zwei öffentliche Vorträge und spricht bei der Trauerfeier für Oda Waller, die am 7.3.1913 verstorben war. Sie verkörperte 1911 bei den Festspielen in München Hermes und Luna. Marie von Sivers berichtet: „Diesen Sommer können wir in München kein Theater bekommen. Das Gärtnerplatz-Theater wird umgebaut, und die anderen sind viel zu klein oder anderweitig in Anspruch genommen. Es wäre schade, wenn dieser Rhythmus diesen Sommer unterbrochen werden musste, aber vielleicht würde das den notwendigen Impuls geben, um sofort irgendwo anders zu bauen, wenn es hier nicht geht. München wird wieder einmal seine Chance verpassen wegen seiner konservativen Stadtväter.“
Mitte April
Es gelingt das Volkstheater für die Aufführungen zu mieten.
18.5.1913
In Stuttgart. Dort spricht Steiner zum ersten man über die Verlegung des Bauprojektes nach Dornach, Schweiz. Er betont in seiner Darstellung, dass es nicht die Behörden oder Kirchen seien, die den Bau in München verhinderten, sonder die Münchner Kunstexperten: „Wir hätten nichts zu machen gehabt als Pläne, wovon der Beschied gekommen wäre, sie entsprechen nicht dem künstlerischen Geschmack, sodass wir immer wieder Pläne auszuarbeiten gehabt hätten …“ Die Münchner Kultur wird als etwas Absterbendes bezeichnet, und deshalb, so Steiner, müssen sich die neuen Kulturen „mit dem Grundsatz bekannt machen: ,Lasset die Toten ihre Toten begraben – ihr aber folget mir nach!’“ In Dornach eröffnen sich freiere Möglichkeiten, und des kommt nur darauf an, dass der Bau „nach den gegenwärtigen Umständen schnell zustande gebracht werden muss. Ich betone das Wort schnell nicht ohne Absicht, meine lieben Freunde.“
11.7.–14.9.1913
Aufenthalt in München.
11.7.1913
Beginn der Probenarbeit. Rudolf Steiner beabsichtigt, außer dem vierten Mysteriendrama „Der Seelen Erwachen, „Die Seelenhüterin“ von Edouard Schuré aufzuführen. Das Drama war von Marie von Sivers bis zum dritten Akt übersetzt und von Rudolf Steiner bereits bearbeitet worden. Das Stück war im Juni-Heft der „Mitteilungen“ angekündigt und auch mit den Proben war begonnen worden. Schließlich wird diese Arbeit abgebrochen.
27.7.1913
Marie von Sivers an Johanna Mücke: „Ich habe gefleht und gefleht, das französische Stück bis zum nächsten Jahr aufzuschieben. Aber der Dr. ist ja nicht der Mann, der irgendetwas aufgibt, was in Aussicht genommen ist. Wenn er es wäre, wäre er ja nicht der, der er ist …“
19.8.1913
Zu den Aufführungen hatten sich so viele Besucher angemeldet, dass die Dramen beide zweimal aufgeführt erden mussten. Auch hier hielt Rudolf Steiner die Vorträge des anschließenden Vortragskurses zweimal, einmal vormittags und ein abends.
19.8.1913
Wiederaufführung von „Der Hüter der Schwelle“ im Volkstheater.
20.8.1913
Zweite Aufführung vom „Hüter“.
22.8.1913
Uraufführung von „Der Seelen Erwachen“ im Volkstheater.
23.8.1913
Zweite Aufführung von „Der Seelen erwachen“.
24.8.1913
Beginn des Vortragskurses „Die Geheimnisse der Schwelle“ (GA 147). Rudolf Steiner nimmt in diesen Vorträgen oft auf das eben aufgeführte Drama Bezug.
28.8.1913
Die erste Eurythmieaufführung, nachmittags im Keimsaal der Tonhalle (Türkenstraße). Eingangs werden Grundelemente der Eurythmie vorgeführt, dann „Der Wolkendurchleuchter …“ von Rudolf Steiner, „Meeresstille“ und „Glückliche Fahrt“ von Goethe, „Wiegenlied“ von Clemens Brentano, der 150. Psalm und „Charon“ von Goethe.
Nach der von ihm eingeleiteten Aufführung sagt Rudolf Steiner: „Ich glaube, Goethe hat sich über dieses Geburtstagsgeschenk gefreut.“
31.8.1913
Ende der Vortragskurse „Die Geheimnisse der Schwelle“.
1.–14.9.1913
Vorarbeiten zum Johannesbau. Es besteht bereits (oder wird in dieser Zeit gefertigt) ein großes Holzmodell, in das man hineinschlüpfen kann, die innere Gestaltung, namentlich die Säulen werden an diesem Modell entwickelt.
5.9.(?)1913
Max Benzinger erhält von Rudolf Steiner den Auftrag, einen Doppeldodekader aus Kupferplatten zu fertigen, der als Grundstein für den Dornacher Bau dienen soll.
17.9.1913
19:30 Uhr. Erster Spatenstich zur Aushebung der Grube des Johannes-Baus in Dornach von Rudolf Steiner, die Architekten Schmid-Curtius, Aisenpreis, ferner Felix Peipers, Gräfin Pauline von Kalkreuth, von Mutach, Hermann Linde, den Schreiner Brummer und Max Benzinger.
20.8.1913
19 bis 20:20 Uhr. Feierliche Grundsteinlegung des ersten Goethanums (damals noch Johannes-Bau) durch Rudolf Steiner. Anwesend sind etwa 70 Menschen, unter ihnen Marie von Sivers, Sophie Stinde, Pauline Gräfin von Kalkreuth, Dr. Felix Peipers, Dr. Emil Großheintz, Carl Unger, Ludwig Graf Polzer Hoditz, Otto Graf Lerchenfeld, Wilhelm Selling, Schmid-Curtius, Aisenpreis, Brummer und Max Benzinger.
7.–22.12.1913
Reise Berlin-München-Dornach-Köln-Bochum-Berlin.
7.–11.12.1913
Rudolf Steiner hält in München zwei öffentliche Vorträge und spricht in den Zweigvorträgen über das Leben Jesu (GA 148).
12.9.1914
Reise nach München
13.9.1914
Ansprache an die Mitglieder der Münchner Zweige: Über den Kriegsausbruch – der geistige Aspekt des Krieges – Vermittlung der drei Mantren zur Hilfe und zur inneren Orientierung (GA 174a).
1.–3.12.1914
Rudolf Steiner hält zwei öffentliche und einen Zweigvortrag in München.
21.–23.3.1915
Zwei öffentliche Vorträge in München und ein Vortrag für Mitglieder. Im Vortrag für Mitglieder spricht er wiederum über konkrete individuelle Erfahrung im Zusammenhang mit dem nachtodlichen Leben, über die Entwicklung der Volkseelen. (GA 174 a)
28.11.–1.12.1915
Zwei öffentliche Vorträge und ein Zweigvortrag über das Leben nach dem Tod.
12.–20.3.1916
Vorträge in Stuttgart und München über okkulte Hintergründe der Entwicklung von H.P. Blavatsky im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen zwischen Ost, West und Mitte. (GA 174 a und b)
Rudolf Steiner in München. Auch in München geht Rudolf Steiner auf Schäden des damaligen Gegenwartslebens und damit zusammenhängende Probleme im Leben der Anthroposophischen Gesellschaft ein, Dabei ereignet sich das Symptomatisch-Groteske, dass man Steiner mit Weihrauchduft empfängt. Da zu Steiner: „Glauben sie nicht, dass jemand, der auf das Schliche, Innere sich richtet, gerade besondere Wünsche danach hat, dass ihm das Sprechen den ganzen Abend dadurch schwer gemacht wird, dass zu dieser Äußerlichkeit des frommen Weihrauchduftes gegriffen wird, und dass er sich Kopfschmerzen nach Hause tragen muss wegen des frommen Weihrauchduftes, wobei ich noch ganz absehe davon, wie die Wahrheit missverstanden wird, wenn der Weihrauchduft in die profane Welt hinausduftet.“ (GA 174 a)
14.–19.2.1918
Rudolf Steiner in München. Er hält zwei öffentliche Vorträg und spricht zweimal für die Mitglieder. Im von Alexander von Bernus’ gegründeten Kunsthaus „Das Reich“ spricht er zweimal über das „Sinnlich-übersinnliche in seiner Verwirklichung durch die Kunst“ (GA 271) Albert Steffen berichtet: „In diesem Vortrag war das damals maßgebende literarische und künstlerische München anwesend. Fast alle verhielten sich ablehnend …“
19.2.1918
Eurythmiedarbietung im kleinen Kreis.
6.5.1918
In München hält Steiner am 5. und 6. Mai zweimal den Vortrag „Die Quellen der künstlerischen Phantasie und die Quellen der übersinnlichen Erkenntnis“ im Kunsthaus „Das Reich“ (GA 271)
15.5.1922
Rudolf Steiner zum letzten Mal in München.
In München wird von nationalistischen Kreisen geplant, den öffentlichen Vortrag „Anthroposophie und Geisterkenntnis“ zu stören. Der Versuch misslingt. Erst nach dem Vortrag wird der Versuch unternommen, das Rednerpodium zu stürmen. Da aber die Absichten der Störer bekannt waren, hatte Dr. Hans Büchenbacher umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. So kommt es zu einem lebhaften Handgemenge, die anthroposophischen Freunde gewinnen schnell die Oberhand und können die Ordnung wieder herstellen.
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