Prof. Dr. Michael Toepell, München
Rudolf Steiner hat am Goetheanum eine eigene Sektion für Mathematik und Astronomie eingerichtet. Immer wieder machte er auf diese Erkenntnisfelder als Vorschule zur Anthroposophie aufmerksam. Wenn Rudolf Steiner diese Wissenschaft als diejenige ansah, "welche am ehesten Gelegenheit hat, wieder zurückgeführt zu werden in die Spiritualität", dann legt das nahe, sich zu fragen: Wie können wir uns die Erscheinungen am Sternenhimmel so erschließen, dass dies einer anthroposophischen Menschen- und Welterkenntnis angemessen ist? Dieser Frage will der Vortrag nachgehen. Im Wahrnehmen der Phänomene nutzen wir u.a. die Sternkalender und Sternkarten, die für die bio-dynamische Landwirtschaft richtungsweisend sind.
Im Anschluss an den Vortrag ist am Samstag ein Seminar vorgesehen, in dem wir uns den Himmelskonstellationen individuell nähern wollen. Hierbei wird sich die Arbeit an den Wünschen und Erfahrungen der Teilnehmenden orientieren.
Prof. Dr. Michael Toepell, Studium an der LMU München und am Goetheanum. Gymnasial- und Waldorflehrer für Mathematik, Physik und Astronomie. Promotion und Habilitation in Geschichte der Naturwissenschaften LMU München. Seit 1993 Professor für Didaktik der Mathematik an der Universität Leipzig. Hon.-Prof. Universität Pecs/Ungarn. Mitglied im Hochschulbeirat der Freien Hochschule Stuttgart und im Graduiertenkolleg der Alanus-Hochschule Alfte
Acht Meditationen von Rudolf Steiner, „Ein Weg zur Selbsterkenntnis des Menschen“ (GA16).
Achte Meditation: Der Versuch, sich eine Vorstellung zu bilden von dem Schauen der wiederholten Erdenleben des Menschen.
Armin Fröde, Christian Richert, Emi Yoshida, Florian Zebhauser
Wenn die Seelenwanderschaft sachgemäß vorgenommen und durchgeführt wird, dann bringt uns dieser Weg in keine Gefahr. Das Ziel ist, die Seele zu stärken, um alle seelischen Erlebnisse ertragen zu können. Zuletzt lernt der Wanderer den tieferen Sinn der eigenen Biografie und weitere Lebensläufe kennen. Die wahren Ursachen sind vorgeburtlicher Art.
Durch die Vertiefung des Textes und durch Übungen schreiten wir den Wanderweg weiter. Und auch „Vorräte“ für weitere Reisen werden so angelegt.
Goetheanum-Eurythmie-Ensemble
Licht ist Liebe, ein Titel, den Christian Morgenstern einem seiner Gedichte gab, das wir für dieses Programm ausgewählt haben. Im Umgang mit der Dichtung von Christian Morgenstern ist es uns Erfahrung geworden, dass er frei lässt. Er nimmt uns mit in seine Gedanken und Bilder; wenn wir folgen können entfaltet er vor uns seinen Zugang zu innerlich erschlossenen Welten. Im Jahr 2020 kamen durch die äußeren Verhältnisse der Zeit viele Menschen in eine veränderte Lebenssituation; tiefe Lebensfragen wurden wachgerufen. In dieser Zeit ist das Eurythmie-Programm „Licht ist Liebe“ entstanden. Wie dieser Titel, so ist auch jedes der Gedichte eine Erfahrung der Verinnerlichung, die durch Unverständnis, Einsamkeit und Todesnähe zu Licht und Zuversicht gelangte, die letztendlich Liebe ist. In diesen Erfahrungen gelingt es Christian Morgenstern, Christus- Impulse neu zu entdecken, ihm zu begegnen. Sie werden ihm so nah und aktuell, dass er für sich und die Menschheit eine ernste Entscheidung für die Zukunft auf sich zukommen sieht. Der Kern dieser Entscheidung ist individuell. Er ist unaussprechbar und er ist dramatisch und führt ihn zum Licht. Der hoffnungsvollen Hingabe stehen Kräfte entgegen, die Auferstehung nicht anerkennen und freie Individualität vernichten wollen. Diese Thematik sprechen wir an mit der Erzählung aus dem 5. Buch, dem 5. Kapitel „Der Großinquisitor“ aus „Die Brüder Karamasow“ von Dostojewski. Musikalische Beiträge von Johann Sebastian Bach, Enric Casals, Ernest Bloch und Olivier Messiaen werden den Raum öffnen und Erlebtes zum Schwingen bringen.
Eurythmie: Gioia Falk, Stefan Hasler, Tanja Masukowitz
Sprache: Sighilt von Heynitz
Klavier: Hartwig Joerges
Cello: Josp Oriol, Miro Ciogul
Geige: Giovanni Barbato
Einladung an alle Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft, an einer Arbeitssitzung der Konferenz des Arbeitszentrums München aktiv teilzunehmen.
Dr. Albert Pröbstl, Bodo Bühling
Wahrnehmungsübung an Gold und Silber und phänomenologische Betrachtung mit Austausch
Das leuchtende Gold und das spiegelnde Silber: In der Vorbereitung wollen wir uns mit sinnlich zugänglichen Phänomenen bei Gold- und Silber-Prozessen befassen. Wie lässt daraus eine Brücke zu den hohen geistigen Prozessen finden, die Rudolf Steiner in der Johanni-Imagination beschreibt, zu Prozessen, die mit Sonne und Mond zu tun haben?
Dr. rer. Nat. Albert Pröbstl, Studium der Chemie und Biochemie und Promotion in München, von 1990 bis 2003 Mitarbeit an Forschungsthemen am Carl Gustav Carus-Institut, der Firmen Weleda und Tautropfen. Seit 2003 Geschäftsführer und teilweise Lehrer für Physik und Chemie an der Freien Waldorfschule Chiemgau in Prien.
Lesung der Johanni Imagination
durch Bodo Bühling
Vierter Vortrag, 12. Oktober 1923 (GA 229)
Monika Mayr-Häcker, Christian Giersch
Diese Zeile von Rose Ausländer eröffnet die diesjährige
Johanni-Feier. Eine Zeit- und Klangreise mit Gesang und Konzertleier führt die Hörer vom quasi-improvisierten Volkslied mit Naturbezug über Vertonungen moderner Lyrik durch vielfarbige Stimmungen bis hin zu balladesker Heiterkeit in Texten von Michael Ende. Im Zentrum steht der Sonnengesang des Franziskus, vorgetragen in der Originalsprache auf eine Melodie von Walter Hensel mit frei gestalteter Begleitung.
Werke von Arvo Pärt, Jan Nilsson, Alois Künstler und Anderen.
Gesang: Monika Mayr-Häcker
Leier: Christian Giersch
Monika Mayr-Häcker, Querflötenstudium an der Alanus-Hochschule. Gesangsstudium in Witten/Bochum nach der Schule der Stimmenthüllung. Weiterführende Studien bei Prof. Hilde Wesselmann/Essen und Ingrid Bettag/München, Reiche internationale Konzerttätigkeit. Seit 20 Jahren Sängerin und Gesangspädagogin in Stuttgart.
Christian Giersch, Studium Kirchenmusik/Komposition in Stuttgart, Leierspiel seit 1978 Waldorfschul-Musiklehrer und Dozent am Waldorf-Lehrerseminar, Konzerttätigkeit mit der Leier als Solist und Mitglied mehrerer Ensembles, Komponist mit Schwerpunkt auf Vokal- und Leierkomposition
Katharina Gleser, München
Wir wollen uns eurythmisch übend mit dem Spruch der Eurythmie-Meditation beschäftigen, uns darüber aber auch inhaltlich besinnend austauschen. Im Mittelpunkt steht die Frage, nach dem Verhältnis des dreifach gegliederten eurythmischen Instrumentes, „Füße - Hände - Haupt“, mit dem dreifachen Umkreis, „der Erde Schweremacht, der Lüfte Formgewalt, des Himmels Lichteskraft“. Wie steht die Wechselbeziehung von Zentrum und Umkreis zu den drei Kunstmitteln der Eurythmie: Bewegung - Gefühl - Charakter? Führt uns diese Suchbewegung zu Stimmungen, die uns dem Wesen der Eurythmie näherbringen?
Anders als vor einem Jahr soll die Erkenntnis zum Ausgangspunkt genommen werden. In recht unterschiedlichen Arbeitsgruppen wird versucht, im gemeinsamen Prozess Erkenntnisschritte zu tun.
17–18.30 Uhr, Begrüßung und Einladung der Verstorbenen, Vorstellung der Arbeitsgruppen
19–20.30 Uhr, Arbeitsgruppen
9.30 -10 Uhr, Musikalische Begrüßung und Beginn
10–11.30 Uhr, Arbeitsgruppen
11.30–12 Uhr, Pause
12–13 Uhr, Plenum und Abschluss
15–18 Uhr, Regularien (nur für Mitglieder)
Gruppe 1: Textarbeit an GA 2 (Grundlinien einer Erkenntnistheorie der Goetheschen Weltanschauung mit besonderer Rücksicht auf Schiller, 1886)
Andreas Blaser
Gruppe 2: Eugen Kolisko und die „Kehrtwende“ in der Wissenschaft
Nicht mehr abstrakt und materialistisch gegründet, sondern vom Wesen des Menschen und den Phänomenen der Pflanzen-, Tier- und Mineralwelt ausgehend zur Universalität der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners. Sein Weg und seine Arbeiten, gemeinsames Betrachten und Erleben.
Christa Maria Luxenhofer
Gruppe 3: Die Qualität der Mathematischen Erkenntnis
Stefania Adam, Christian Richert
Gruppe 4: Forschung ist ergebnisoffen - freier Austausch zu Erkenntnisfragen
Yannick Roller, Lutz Warnecke
Gruppe 5: Freiheit erweitern, Gespräch und Eurythmie
Yumero Sasaki, Florian Zebhauser
Christiana Abend, Stefania Adam, Andreas Blaser, Bodo Bühling, Armin Fröde, Christa Maria Luxenhofer, Laura Monserrat, Christian Richert, Yannick Roller, Yumero Sasaki, Lutz Warnecke, Emi Yoshida, Yoshie Breitenbach, Florian Zebhauser
Der Modellbau in Malsch wurde in den Jahren 1908/09 als Vorentwurf eines späteren Goetheanums von dem späteren Waldorflehrer Ernst August Karl Stockmeyer gemeinsam mit seinem Vater, dem Maler Karl Stockmeyer, nach den Ideen Rudolf Steiners in Malsch im Landkreis Karlsruhe errichtet. Steiner charakterisierte den Bau als den ersten Rosenkreuzer-Tempel, der auf der Oberfläche der Erde steht, d.h. nicht unterirdisch angelegt war.
8.30 Uhr: Abfahrt München mit dem Bus
Führung im Modellbau
20 Uhr: Ankunft in München am Abend
„Was im Menschen ist, ist ideeller Schein; was in der wahr zunehmenden Welt ist, ist Sinnenschein; das erkennende Ineinanderarbeiten der beiden ist erst die Wirklichkeit.“ Rudolf Steiner. Wir möchten uns diesen Sommer gemeinsam die Grundlagen des Goetheanismus – also einer Art des Erkennens, das zu einer Brückenbildung zwischen geistiger (ideeller) und sinnlicher Welt befähigt – erarbeiten. Dabei werden wir unsere Arbeitsweise am ersten Termin gemeinsam festlegen. Wahrscheinlich werden wir zusammen das Buch „Grundlinien ...“ lesen und darüber sprechen. Am Nachmittag wollen wir auf jeden Fall an den Säulensockeln des Ersten Goetheanums – als Metamorphose- und Wahrnehmungsübung – arbeiten. Das Mittagessen werden wir wahrscheinlich gemeinsam gestalten. Experten wie Einsteiger sind herzlich willkommen!
09.30–10.00 Uhr Vorstellung, Eurythmie
10.00–11.30 Uhr Textarbeit und Gespräch
11.30–14.00 Uhr Auf Wunsch gemeinsames Mittagessen
14.00–15.00 Uhr Textarbeit und Gespräch
15.00–16.30 Uhr Plastizieren der Metamorphose der Säulensockel
Carolin Schürer, Studium der Physik, aktuell der Eurythmie. Naturwissenschaftliche Mitarbeiterin am Goetheanum.
Ruben Bollman. Studium der Bildenden Künste in Hamburg und Rheinau. Studium der Eurythmie nach Gerhard Weber.
Christian Richert, Krankenpfleger, Studium der Medizin in München.
Erika Agoston, Florian Zebhauser
In diesem Sommer beginnen wir mit dem dritten Vortrag (Dornach, 23. November 1919): Luziferische und ahrimanische Wirkungen im Physischen und Seelischen im Zusammenhang mit der Entwickelung von Haupt und übrigem Organismus. Michaelisches Denken als geistige Auffassung von Mensch und Welt, zum Beispiel durch den wahren Entwickelungsbegriff: es gibt nicht nur aufsteigende, sondern auch absteigende Entwickelung. Das Mysterium von Golgatha als Schwerpunkt der Erdenentwickelung. Seine Vorbereitung durch das griechische Denken als dem letzten Ausläufer der alten Mysterienkultur.
Dr. Markus Osterrieder, Krailling
Von der weltweiten „Corona-Krise“ nochmals beschleunigt, vollzieht sich Entwicklung von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz (KI) in atemberaubender Geschwindigkeit. Vor allem das World Economic Forum sieht KI als Grundlage eines „Great Reset“. Welche Rolle spielt dabei die pseudo-religiöse Ideologie des „Transhumanismus“, die seit 100 Jahren von einer Schaffung eines bio-technologischen „Neuen Menschen“ ausgeht? Was wird aus dem Grundmerkmal des Menschseins, nämlich der Tatsache, dass der Mensch ein erkennendes und selbstbewußtes Wesen ist und darauf seine Freiheit gründet?
Dr. Markus Osterrieder, Krailling
Warum sind wir heute, 2022, mit dem Krieg in der Ukraine an diesem brandgefährlichen Krisenpunkt des globalen West-Ost-Verhältnisses angelangt, der in einen Weltkrieg münden könnte? Was wäre eine Zukunftsperspektive für die Ukraine im gesamteuropäischen Zusammenhang. Und welche Interessen und Kräfte stehen dem noch entgegen?
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